Sieben Fragen an unser Fördermitglied IDnow

Das Ferienhausbusiness wächst und gedeiht. Kein Wunder, dass Betrüger ein lukratives Geschäft mit der Online-Vermietung vermeintlicher Ferienhäuser und Ferienwohnungen wittern und dabei immer kreativer werden. Unser Fördermitglied IDnow hat eine KI-basierte ID-Verifizierungslösung entwickelt, die Betrüger schon von vorneherein abschreckt. Ergänzend gibt es ein digitales Verfahren für ein schnelleres Check-in von Urlaubsgästen. Wie das Ganze funktioniert und was Urlauber sonst noch beim Buchen beachten sollten, verrät uns unser langjähriger Branchenkollege Florian Solleder, der den Mobility-Bereich von IDnow verantwortet.

„Die Reisebranche stand in den letzten Jahren durch die Coronapandemie vor enormen Herausforderungen und will sich infolgedessen transformieren, um künftig ein vollständig digitales Reiseerlebnis bieten zu können. “

Florian Solleder, IDnow

DFV: IDnow hat es sich zum Ziel gesetzt für mehr Sicherheit in der Ferienhausbranche zu sorgen und Check-In-Prozesse für den Gast zu vereinfachen. Welche Leistungen umfasst das Portfolio?

Florian Solleder, IDnow

Florian Solleder: In der Ferienhausbranche bietet IDnow zum einen Lösungen an, um den Check-In-Prozess für Gäste zu vereinfachen. Die Identität der Gäste wird dabei zuverlässig und schnell durch unsere KI-basierten Identitätslösungen überprüft. Zum anderen können unsere Lösungen auch Vermieter von Ferienhäusern verifizieren, um gefälschte Inserate auf Ferienhausportalen zu verhindern. So können Verbraucher vor Betrug geschützt werden.

DFV: Wer gehört zum Kundenkreis von IDnow? Mit wem arbeiten Sie in erster Linie zusammen?

Solleder: IDnow ist ein führender Plattformanbieter für Identitätsprüfung in Europa mit der Vision, die vernetzte Welt sicherer zu machen. Das Portfolio von mehr als 900 internationalen Kunden umfasst eine Vielzahl von Branchen und beinhaltetet führende internationale Unternehmen wie Uni Credit, Telefonica, Sixt, Crédit Agricole, BNP, und Munich Re sowie digitale Champions wie N26, Solarisbank, Younited Credit, Boursorama, Klarna und Tier Mobility. In den letzten Jahren arbeiten wir auch immer mehr mit Unternehmen aus der Reisebranche zusammen.

DFV: IDnow agiert branchenübergreifend. Warum liegt ein wichtiger Schwerpunkt für Sie im Tourismus?

Solleder: Die Reisebranche stand in den letzten Jahren durch die Coronapandemie vor enormen Herausforderungen und will sich infolgedessen transformieren, um künftig ein vollständig digitales Reiseerlebnis bieten zu können. Die digitale Identitätsprüfung wird daher zu einem wesentlichen Bestandteil der Buchungs-, Check-in und Onboarding-Prozesse werden. Mithilfe von unseren nahtlosen und sicheren Prozessen können Tourismusunternehmen jetzt einen großen Wettbewerbsvorteil erlangen. Schon im letzten Jahr konnten wir unseren Umsatz mit unserem KI-gestützten, automatisierten Lösungsportfolio im Mobilitäts- und Reisesektor um 16 Prozent steigern.

DFV: Wie kann IDnow Ferienhausbetrüger identifizieren?

Solleder: Mit unseren schnellen, sicheren und automatisierten Lösungen zur Identitätsüberprüfung können Betreiber von Ferienhausportalen die Identität neuer und bestehender Nutzer, sowohl auf Anbieter- wie auch auf Mieterseite, verifizieren und so Ferienhausbetrug effektiv verhindern.

Einerseits zeigt unsere langjährige Erfahrung im Identitätsbereich, dass potenzielle Betrüger bereits durch den Einsatz digitaler Verifizierungslösungen abgeschreckt werden. Das bedeutet, die Betrüger durchlaufen den Identifizierungsprozess gar nicht erst, sofern er der Veröffentlichung von Inseraten und Angeboten vorgeschaltet ist. Sogenannte „Fake Inserate“ landen also gar nicht erst auf den relevanten Marktplätzen und Ferienhausportalen im Netz.

Unsere automatisierte, KI-gestützte Identitätsüberprüfung, die durch manuelle Checks erweitert werden kann, läuft wie folgt ab:

  1. Die Lösung scannt und verifiziert den Ausweis des Nutzers per Smartphone-Kamera.
  2. Unsere Lösung liest die notwendigen Ausweisdaten aus und führt je nach Sicherheitslevel ausgewählte Sicherheitschecks durch (z. B. Hologramm-Überprüfung)
  3. Danach vergleicht sie das Gesicht des Nutzers über ein Selfie mit dem Ausweisbild.
  4. Zuletzt wird geprüft, ob eine Person die Identifizierung durchführt. Dafür muss der Nutzer seinen Kopf entsprechend der Erklärungen vor der Kamera bewegen.

Durch diese Maßnahmen werden Ferienhausbetrüger entweder abgeschreckt oder korrekt identifiziert. Verbraucher und Vermittler werden so vor finanziellen Schäden bewahrt.

Über unsere Lösungen hinaus können sich Immobilienbesitzer und Verbraucher zusätzlich vor Betrug schützen, indem sie drei Dinge beachten:

  • Sie sollten kein Geld außerhalb der Plattform überweisen oder elektronische Zahlungsmittel verwenden (z. B. Kreditkartendaten per E-Mail o.ä. versenden).
  • Sie sollten überprüfen, ob die Ferienimmobilie tatsächlich existiert (durch umgekehrte Suche nach den Immobilienbildern oder einem Abgleich mit verfügbaren Informationen über Google Street View und ähnliche Dienste)
  • Bewertungen lesen: Objekte ohne Bewertungen oder mit Bewertungen, die alle sehr ähnlich klingen oder die gleichen grammatikalischen Fehler aufweisen, sind wichtige Warnsignale, die nicht ignoriert werden sollten.

DFV: Warum ist es nach Corona nochmal wichtiger, Digitalisierungsprozesse voranzutreiben und im heimischen Tourismus zu etablieren?

Solleder: Die Coronapandemie hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung im Tourismus ist. Insbesondere im heimischen Tourismus haben sich viele Unternehmen aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie verstärkt auf die Digitalisierung konzentriert, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Es gibt mehrere Gründe, warum es auch jetzt nach der Pandemie wichtig ist, die Digitalisierung im Tourismus voranzutreiben:

  • Effizienzsteigerung: Digitale Prozesse ermöglichen es, Buchungen, Zahlungen und andere alltägliche Vorgänge schneller und effizienter abzuwickeln. Dadurch können Prozesskosten reduziert und die betriebliche Effizienz gesteigert werden, was schlussendlich auch dem Personalmangel, der seit der Pandemie in der Branche herrscht, entgegenzuwirken.
  • Flexibilität: Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, schnell auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren und neue Angebote oder Produkte zu entwickeln. Insbesondere im heimischen Tourismus in Deutschland können Unternehmen so besser auf saisonale Schwankungen und Nachfrageänderungen reagieren.
  • Verbesserte Kundenbindung: Durch die Digitalisierung erreichen Unternehmen eine bessere Kundenbindung, indem sie personalisierte Angebote und Empfehlungen bereitstellen können. Weil Anbieter ihre Kunden und deren Bedürfnisse besser verstehen, erreichen sie eine höhere Kundenzufriedenheit, was letztlich zu erhöhten Wiederholungsbuchungen führt.
  • Verbesserte Sicherheit und Hygiene: Digitale Prozesse können zudem dazu beitragen, die Sicherheit und Hygiene im Tourismus zu verbessern. Durch den Einsatz von kontaktlosen Technologien und digitalen Identifikationsverfahren können direkte Kontakte reduziert und Infektionsrisiken minimiert werden.

DFV: Könnte auch eine Ferienhausagentur mit Ihnen zusammenarbeiten, um den Check-In durch den Gast zu vereinfachen?

Solleder: Da unsere Lösungen sowohl „stand-alone“ als auch integriert in die Systeme unserer Kunden und Partner angeboten werden können, können wir verschiedene Anbieter innerhalb der Ferienhauslandschaft bedienen, dazu gehören auch Ferienhausagenturen.

DFV: Geben Sie uns einen Ausblick: Was sind die kommenden Meilensteine bei der Digitalisierung im Tourismussegment?

Solleder: Im Tourismussegment wird die Digitalisierung in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen. Ein möglicher Meilenstein in der Reisebranche könnte die Ausweitung der Nutzung von Online-Buchungsplattformen sein. Diese werden auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, da sie den Buchungsprozess für Reisende vereinfachen und beschleunigen. Dabei werden zukünftig vermehrt Künstliche Intelligenz (KI)- und Machine-Learning (ML)-Technologien eingesetzt werden, um personalisierte Angebote und Empfehlungen für den jeweiligen Reisenden zu generieren.

Zudem ist ein verstärkter Einsatz von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) denkbar. Beide Technologien können Reisenden dabei helfen, Reiseziele zu erkunden und sich ein realistisches Bild von einem Ort zu machen, und das noch vor der Ankunft.

Zu guter Letzt werden auch Identifikations- und Verifikationstechnologien wie die von IDnow in Zukunft noch wichtiger werden, um Betrug und Identitätsdiebstahl im Tourismus zu verhindern.

Vielen Dank für das Interview.

Sie möchten Kontakt zu IDnow aufnehmen? Dann wenden Sie sich einfach an Florian Solleder, Tel.: +49 (0)89 413 24 600, E-Mail: info@idnow.de