Deutscher Ferienhausverband kritisiert Pläne der Bundesregierung, touristische Übernachtungen erst ab einer Inzidenz von unter 20 zuzulassen

Berlin, 10.02.2021. Eine Öffnung der Beherbergungsbetriebe, insbesondere der Ferienwohnungen und Ferienhäuser ab einem Inzidenzwert von unter 20 ist völlig indiskutabel, kommentiert der Deutsche Ferienhausverband die aktuellen Pläne der Bundesregierung. Demnach sollen erst im Cluster zwei mit einer Inzidenz von unter 20 innerhalb von einer Woche, touristische Übernachtungen zugelassen werden. Der Deutsche Ferienhausverband sieht in dieser Maßnahme eine akute Bedrohung, die letztendlich Masseninsolvenzen nach sich ziehen könnte. Der Neustart des Tourismus könnte damit in weite Ferne rücken und das Überleben der Branche gefährden.

„Der Ferienhaustourismus braucht jetzt eine verlässliche Perspektive. Es gibt keine plausible Begründung, warum Ferienwohnungen und Ferienhäuser erst ab einer Inzidenz von unter 20 im Zielgebiet öffnen sollten“, kritisiert Schwefel vom Deutschen Ferienhausverband.

Ferienwohnungen sind autark. Urlauber können sich selbst versorgen. Die Anreise erfolgt meist mit dem eigenen PKW. Ferienhausgäste reisen in der Regel mit der eigenen Familie, mit Personen des eigenen Haushalts. Umfangreiche Hygienekonzepte und eine kontaktlose Übergabe machen den Aufenthalt in einer Ferienwohnung zu den sichersten Übernachtungsvarianten. Zudem gibt es keine zwangsläufigen Kontaktpunkte zwischen den Gästen oder mit Service-Personal.

„Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wird hier über Bord geworfen. Die Politik muss in diesem Punkt stärker differenzieren, sonst drohen massive Konsequenzen. Ein Vermietungsverbot bis womöglich in den Sommer kann die Branche nicht abfedern.“

Der Sommer 2020 hat gezeigt, dass eine schrittweise Öffnung funktioniert. Die Urlauber haben sich freiwillig an die Corona-Regeln gehalten. Zudem wurde durch Besucherlenkung dafür gesorgt, dass Hotspots entlastet und Menschenansammlungen vermieden werden.

„Diese Konzepte kann und muss man ausbauen“, sagt Schwefel. „Wie es ohne Lenkung läuft, haben wir in Winterberg gesehen. Die Menschen werden sich nicht von Strand und und Bergen fernhalten lassen. Es braucht ein sinnvolles Konzept für einen geordneten Neustart. Deutschland ist eine Ferienwohnungsdestination und die gilt es in ihrer Vielfalt zu schützen. Eine Öffnung ab einem Inzidenzwert von unter 20 ist keine Perspektive, sondern ein Sargnagel.“